Kennst du diese Situation? Du hast dir fest vergenommen, gesund zu essen und dann bringt dein Partner Süßigkeiten oder etwas anderes Ungesundes mit nach Hause. Oder du möchtest den veganen Gemüseauflauf machen, aber er braucht unbedingt Fleisch (es geht natürlich auch in die andere Richtung, „er“ ist also nur ein Platzhalter 😉 ).

Zumindest mir ist es dann oft schwer gefallen, nicht auch etwas von den ungesunden Sachen zu wollen oder vielleicht sogar meine guten Vorsätze ganz über Bord zu werfen. Wie viel einfacher wäre es, wenn dein Partner richtig Lust hätte, mit dir gesund zu essen?

Heute möchte ich fünf Taktiken mit dir teilen, die du versuchen kannst, um deinen Partner Stück für Stück zu dir auf die „gesunde Seite“ zu holen.

Taktik 1 – „Ungesundes“ für ihn dazu machen

Zugegeben ist diese Taktik die minimale Notlösung, denn du bist trotzdem noch der „Versuchung“ ausgesetzt. Mir hat es aber oft geholfen, einfach das gesunde Gericht zu kochen, das ich wollte und dann für meinen Freund noch ein Stück Fleisch oder etwas anderes dazuzumachen.

Noch effektiver ist es sogar, wenn du ganz freundlich anbietest, dass er sich selbst noch dazumachen kann, was auch immer er möchte. Zumindest meiner Erfahrung nach siegt dann ganz oft die Bequemlichkeit über das Verlangen nach dem Ungesunden.

Taktik 2 – Nicht erwähnen, dass es gesund ist

Diese Taktik mag sich etwas seltsam anhören, aber ganz oft ist es so, dass eine starke Abneigung gegen das Wort „vegan“ oder „vegetarisch“ besteht. Für viele beinhalten diese beiden einfachen Worte vermutlich deutlich mehr. Vielleicht kommt da ein Bild von in Filz und Batik gekleideten Hippie-Frauen oder Männern hoch, die ihr gesamtes Leben nach dem Mondzyklus richten und Esoterik-Zeitschriften lesen.

Wenn dagegen nicht explizit erwähnt wird, dass das Gericht vegan oder vegetarisch ist, fehlt oft überhaupt nichts. Wer hat zum Beispiel das Gefühl, dass bei knusprigem Ofengemüse mit Minzdipp oder einem Kürbis-Blätterteig-Strudel noch ein Stück Fleisch dabei sein muss?

Gerade Hackfleisch lässt sich aber auch sehr gut durch beispielsweise Sonnenblumenhack (gibt es im Bio-Markt) ersetzen. Die meisten bemerken wahrscheinlich nicht einmal einen Unterschied. So fehlt zum Beispiel bei einer veganen Bolognese oder einem veganen Chilie „con“ Carne nichts.

Taktik 3 – Die Macht der Gewürze

Einer der größten „Fehler“, den ich oft in der Küche sehe ist die Angst vor Gewürzen und dadurch recht fade Gerichte. Viele würzen mit einer Prise Salt und Pfeffer und vielleicht noch etwas Oregano.

Zum einen kannst du meistens viel kräftiger bei den Gewürzen zugreifen als du dich bisher getraut hast. Probiere einfach mal aus, das nächste Mal etwas mehr zu verwenden. Taste dich so langsam an dein Optimum heran. Wichtig ist, dass das nicht für Salz und Zucker gilt.

Zum anderen gibt es eine riesige Vielfalt an Gewürzen. Bei den meisten Gerichten kannst du mindestens ein oder zwei Gewürze mehr verwenden. In Pürees passen zum Beispiel wunderbar Muskatnuss und Senfsamen. Spinat schmeckt mit etwas Curry noch besser. Bei angebratenem Gemüse kannst du immer ein, zwei Zehen Knoblauch und Zwiebel mitbraten.

Die indische Küche, die übrigens im Original erstaunlich viel Vegetarisches enthält, ist hier eine richtige Inspiration. Kaum ein Gericht kommt ohne Kurkuma, Kreuzkümmel, Garam Massala, Senfsamen, Chilie oder Curry aus.

Wenn vegane oder vegetarische Gemüsegerichte eine Vielfalt von Geschmäckern haben, wird wohl kaum noch jemand von fadem Gemüse sprechen. Auch Fleisch oder andere tierische Produkte werden dann nicht mehr unbedingt nötig sein.

Taktik 4 – Studienergebnisse erwähnen

Unglaublich viele Studien belegen, dass hoher Obst- und Gemüsekonsum sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Das Risiko für chronische Krankheiten wird reduziert und das gesamte Wohlbefinden gesteigert.

Es kann also auch hilfreich sein, wenn du immer wieder interessante Studienergebnisse fallen lässt. Beispielsweise zeigt diese Studie mit knapp 800 Teilnehmern, dass ein hoher Konsum von rotem Fleisch im späteren Leben zu verringerter Muskelkraft und Fitness führen kann. Ein Nature Artikel zeigt, dass Konsum von Obst und Gemüse mit vielen Polyphenolen (bestimmte Inhaltsstoffe von Pflanzen) altersbedingten kognitiven Defiziten vorbeugen und diese umkehren kann. Eine Meta-Studie gibt Anzeichen, dass eine schlechte Ernährung mit viel Fleisch und wenig Obst und Gemüse die erektiler Funktion beeinträchtigen kann.

Gerade wenn die Ergebnisse etwas mit Fitness, Sexualität und kognitiver Leistung zu tun haben, können sie hoffentlich dazu führen, dass sie interessant für deinen Partner sind und ihn vielleicht zum Umdenken animieren.

Taktik 5 – Challenges einführen

Viele lieben Wettbewerbe. Warum also nicht gesunde Ernährung zu einem kleinen Wettbewerb machen (eventuell hilft eine Kopplung an Taktik 4). Zum Beispiel könnte eine Challenge sein, einen Monat kein Fleisch zu essen, eine Woche komplett vegan oder zu jeder Mahlzeit mindestens 3 Obst- oder Gemüsesorten.

Ein Preis, wenn ihr die Challenge zusammen gemeistert hat, kann die Motivation noch weiter steigern. Zum Beispiel könnt ihr zusammen zum Wellness gehen. Auch ein schöner Abend mit romantischem Dinner und danach einem Kinobesuch oder einem gemütlichen Film daheim kann dich und ihn motivieren.

Der Weg zur gesunden Ernährung

Ich hoffe, diese fünf Taktiken helfen dir, deinen Partner Stück für Stück mehr für eine gesunde Ernährung zu begeistern. Wichtig ist aber auch, dass du dich nicht verrückt machst! Du und auch dein Partner müssen nicht „perfekt essen“ und es ist für die meisten von uns absolut in Ordnung, auch mal etwas Ungesundes zu essen.

Versuche, das ganze Thema etwas spielerisch zu sehen und nicht zu streng mit dir selbst zu sein. So wird es dir am besten gelingen, auf lange Sicht zusammen mit deinem Partner gesünder zu essen.

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